Über Martin
„Alles, was ich heute lehre und begleite, hat Wurzeln in meinem eigenen Leben.
Künstlerische Höhepunkte, körperliche und seelische Krisen, eine Stille Suchbewegung, die alles durchzieht – sie alle haben mich geformt.
Und es gibt eine Konstante, die alles durchzieht: die Stimme.
Sie war Bühne und Kompass, Prüfstein und Heimat.
Und sie ist bis heute meine größte Freude.“
Auf der Bühne
„Die Bühne war von Anfang an ein Zuhause für mich.
Ich habe es geliebt, Menschen zu berühren – mit Stimme, Musik, Präsenz.
Das Rampenlicht hat mich herausgefordert und getragen, und ich habe gelernt, mich darin zu entfalten.
Doch hinter den Kulissen gab es auch andere Momente: Eine Stimme, die ich nicht eifach kontrollieren konnte, wie ih das wollte. Panikattacken und die Angst, den Anforderungen nicht gewachsen zu sein. Antriebslosigkeit und körperliche Symptome, die ich nicht einordnen konnte und die mir Angst machten. Leistungsdruck, der das Atmen schwer machte, körperliche Symptome, die ich nicht einordnen konnte.
Auch wenn ich gut vorbereitet war und “alles drauf hatte” – mehrten sich die Momente , an denen mein Körper eigene Entscheidungen traf. Und ich nur zusehen konnte.
Diese Mischung aus Freude und Verletzlichkeit hat mich gelehrt, dass künstlerischer Ausdruck nicht nur eine Frage von Technik ist.
Er ist zutiefst körperlich, lebendig – und damit auch sensibel.
Gerade diese Sensibilität ist es, die für mich den Zauber der Bühne ausmacht. Und warum ich gern Bühnenmenschen dabei begleite, Stablität in sich für diese Sensibilität zu finden.“
Mein therapeutischer Weg
„Mein Körper war mein erster Therapeut.
Eines Tages, ohne jede Vorwarnung, ging plötzlich mein rechter Arm einfach hoch.
Andere Körperstellen meldeten sich, als hätten sie eine Stimme.
Es waren Signale, die nicht aus dem Kopf kamen – sondern aus einer tieferen Schicht meines Erlebens.
So bin ich zum Focusing gekommen: durch das Lauschen auf das, was sich von innen zeigen will.
Akkmählich begann ein Verstehen, dass diese spontanen Bewegungen, Körperempfindungen und inneren Bilder wertvolle Hinweise sind.
Dass sie Geschichten tragen, die gehört werden und sich ausdrücken wollen – und dass sie eine eigene Sprache sprechen, jenseits von Worten.
Mit der Zeit habe ich gelernt, solche Prozesse zu begleiten.
Das führte mich tiefer in die Welt von Trauma-Arbeit, achtsamer Körperpsychotherapie und den feinen Möglichkeiten, mit dem Nervensystem im Dialog zu sein.
Heute ist dies der wesentliche Teil meiner Arbeit - das aufmerksame Lauschen. das Hinhören und Hinspüren.Und das Halten dessen, was sich zeigen möchte.
Denn was sein darf, kann sich ändern.
Stimme als Wegweiser
„Seit ich mich erinnern kann, war ich auf der Suche nach dem, was sich richtig anfühlt. Was ehrlich ist. Was stimmt.
Die Stimme war und ist dabei mein engster Begleiter. Als Klang, Wegweiser und Spiegel.
Gerade wenn mein Körper voller Angst war oder mein Kopf an den Rand seiner Möglichkeiten gelangte, hat sie sich oft vorsichtig gemeldet und mir gezeigt, wie es ungeahnt neu weitergehen könnte.
Immer ehrlich, immer unbestechlich.
Dieses ehrliche Feedback hat mich gelehrt, meiner inneren Orientierung zu vertrauen und auf das zu hören, was meine Stimme mir sagen möchte.
Heute empfinde ich sie als feinen Kompass meines Lebens.
Mit ihr zu arbeiten heißt für mich, selbst immer wieder diesen feinen Kontakt zu suchen..
So dass es sich in das, was ist, verwandeln kann, in das was es immer schon sein wollte.“
Einfach singen
„Und bei all dem – ich singe einfach immer noch wahnsinnig gern.
Es ist der Ort, an dem ich mich am meisten zu Hause fühle.
Meist singe und töne ich heute ohne Ziel, einfach, weil es Freude macht.
Weil ich mich dabei lebendig fühle, meine Grenzen spüre und die Impulse, darüber hinaus zu wachsen.
Und genau diese Freude möchte ich auch anderen weitergeben.
Das Gefühl teilen, dass Stimme nicht nur Arbeit oder Technik ist, sondern ein Zuhause sein kann.“
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Heute bin ich Certified Focusing Professional (TIFI - The International Focusing Institute, New York) und habe mehr als 1.500 Ausbildungsstunden in Focusing, Trauma-Arbeit und angewandter Stimmphysiologie absolviert. Neben der Ausbildung in Focusing habe ich Weiterbildungen in trauma-sensitiver Körpertherapie (Somatische Emotionale Integration®) und in der Lichtenberger® Methode der angewandten Stimmphysiologie abgeschlossen. Diese Ansätze prägen meine Arbeit: Stimme als Brücke zwischen innerem Erleben und äußerem Ausdruck. Ergänzt wird mein Weg durch Seminare bei Prof. Dr. Luise Reddemann, sowie Vertiefungen in MBSR, Gewaltfreier Kommunikation und weiteren körperorientierten Verfahren. So hat sich mein eigener Ansatz entwickelt: achtsam, körperbasiert, trauma-sensibel – und zugleich künstlerisch inspiriert.
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2015–2022
Focusing-Therapie & Training (1150 Std.), TIFI / Deutsches Ausbildungsinstitut für Focusing (System, Pmilie, Social Oriented Focusing, Focusing mit Kinder2019–2021
Angewandte Stimmphysiologie (200 Std.), Lichtenberger® Institut2016–2017
Somatische Emotionale Integration® (Trauma-Arbeit, 210 Std.), Dami Charf2015–2016
Heilpraktiker Psychotherapie Ausbildungskurs (50 Std.), Isolde RichterWeitere Vertiefungen
Certified Focusing Professional, Seminar „Essenzen“ (Luise Reddemann), MBSR, GFK, Autogenes Training, Progressive Muskelentspannung, Atemtherapie
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Ich habe Musical/Show an der Universität der Künste Berlin studiert und 2006 mit Auszeichnung abgeschlossen. Danach führten mich Engagements an große Theaterhäuser wie das Nationaltheater Mannheim, das Theater St. Gallen, das Salzburger Landestheater, die Domfestspiele Erfurt, das Deutsche Theater München, die Freilichtspiele Tecklenburg sowie an die Stage Entertainment Theater in Stuttgart, Hamburg und Köln. Besonders prägend waren für mich die deutschen Erstaufführungen von Ich war noch niemals in New York, Hairspray und Avenue Q sowie die Uraufführung von Jedermann – Die Rockoper. Später habe ich als künstlerischer Leiter das Kindermanagement für Produktionen wie Mary Poppins, Anastasia, Bodyguard und Tina – Das Tina Turner Musical verantwortet.
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2014
Chicago, Stage Palladium Theater Stuttgart
Jedermann – Die Rockoper (Uraufführung), Domfestspiele Erfurt2013
La Cage aux Folles, Salzburger Landestheater2012
Avenue Q (dt. Erstaufführung), Nationaltheater Mannheim / Theater St. Gallen2009
Hairspray (dt. Erstaufführung), Musical Dome Köln2007
Ich war noch niemals in New York (dt. Erstaufführung), TUI Operettenhaus Hamburg2006
3 Musketiere, Apollo Theater Stuttgart